Walter Matysiak;
ohne Titel (Katze); 1979;
Öl/Holz, Privatbesitz
27. März - 23. August
2015
Ich habe lebenslänglich Kunst
gekriegt" - mit diesen Worten pflegte der 1915 in Schweidnitz/Schlesien
geborene Walter Matysiak
seine Profession zu beschreiben und zog es vor, nicht „Künstler"
sondern „Bildermacher" tituliert zu werden.
Auch wenn in dieser Selbstdarstellung eine gehörige Portion
Understatement mitschwingt,
treffen sie den Kern von Matysiaks reichem Schaffen, das von
erstaunlicher Vielfalt geprägt ist.
Walter Matysiak, dessen
verschlungener Lebensweg ihn 1955 nach Konstanz führte,
wo er bis zu seinem Tod 1985 lebte, war ein Poet mit Pinsel und
Farbe.
Sein buntes Werk vereint Lustiges und Bissiges, Groteskes und
Liebevolles, Gegenständliches und Abstraktes,
Altmeisterliches und Naives, Zartes und Skurriles. Das alles
entfaltet sich in einem weit gefächerten Spektrum von Motiven
und Stilen
auf der Basis eines subtilen Farbempfindens und in
verschiedensten Techniken.
Walter Matysiak war Mitglied
der Künstlergruppe „Der kleine Kreis" und arbeitete als
Illustrator für das Schweizer Satiremagazin „Nebelspalter"
und den „Südkurier". Zeitweilig unterhielt er ein Atelier in Wil
(St. Gallen) und im Tessin.
Als phantasievoller Experimentator, der jenseits aller
Konventionen stand, fühlte er sich als Maler dennoch der
Kunstgeschichte verpflichtet.
„Überall ist Wunderland" - so lautet der Titel von Matysiaks
gröβtem Werk,
der sich auf ein Gedicht des ihm seelenverwandten Dichters
Joachim Ringelnatz bezieht.
In ein künstlerisches „Wunderland", das Entdeckungen für Kinder
wie Erwachsene bereithält,
entführt auch die Ausstellung, die zum 100. Geburtstag dieses
ungewöhnlichen Bildermachers entstand.